Das EU-Recht enthält zwei wichtige Regelungen zum Schutz gentechnikfreier Saatgutarbeit. Zum einen muss Saatgut, das zum Anbau in der EU zugelassene gentechnisch veränderte Organismen enthält, als gentechnisch verändert gekennzeichnet werden. Zudem gilt die Nulltoleranz: Saatgut, das mit nicht in der EU zugelassenen gentechnisch veränderten Organismen verunreinigt ist, darf nicht in den Verkehr gebracht werden; wird eine solche Verunreinigung entdeckt, muss das betroffene Saatgut aus dem Verkehr gezogen werden.
Die Umsetzung dieser Regeln ist zentral – auch im Umgang mit den neuen gentechnischen Verfahren. Denn akzeptieren wir beim Saatgut und damit am Anfang der Kette der Lebensmittelerzeugung Verunreinigungen mit Gentechnik, können wir eine gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung nicht aufrechterhalten. Ob wir uns eine gentechnikfreie Saatgutarbeit bewahren, hat zudem Einfluss auf die Strukturen unserer Pflanzenzüchtung, Saatguterzeugung und Landwirtschaft. Ohne gentechnikfreies Saatgut kann es weder eine unabhängige bäuerliche Saatgutarbeit noch eine ökologische Pflanzenzüchtung geben. Diese sind jedoch wichtige Bausteine der dringend erforderlichen Um- und Neustrukturierung unserer Ernährungssysteme.
Die IG Saatgut setzt sich dafür ein, dass...
- die im EU-Recht verankerten Regeln der Nulltoleranz für nicht zugelassene und die Kennzeichnungspflicht für zugelassene gentechnisch veränderte Organismen im Saatgut unverändert bestehen bleiben und konsequent umgesetzt werden;
- gemäß dem Verursacherprinzip diejenigen, die Gentechnik-Konstrukte in die Welt bringen, die Kosten für Schutzmaßnahmen und Ertragsausfälle im Falle verunreinigter Saatgutpartien tragen.
Gentechnik im Saatgut: Nulltoleranz und Kennzeichnungspflicht durchsetzen!
Ein zum Einstieg ins Thema gut geeignetes Papier der IG Saatgut, das alle wichtigen Positionen und die diesen zugrunde liegenden Argumente enthält.
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"Technische" Debatte zur Aufweichung der Nulltoleranz?
Der im Gen-ethischen Informationsdienst erschienene Artikel von Stefanie Hundsdorfer (IG Saatgut) klärt über die Arbeit einer Arbeitsgruppe auf, die von Januar 2019 bis Juni 2020 unter Vorsitz der EU-Kommission zur Harmonisierung der Saatgutkontrollen der Mitgliedstaaten tagte. Welche vermeintlich „technischen“ Debatten wurden hier geführt, und wurden dabei die Weichen für eine Aufweichung der Nulltoleranz gestellt?
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Wie viel Gentechnik darf ins Saatgut?
Der Artikel von Stefanie Hundsdorfer (IG Saatgut), erschienen im Kritischen Agrarbericht 2018, gibt einen Überblick über die europäische Diskussion um die Nulltoleranz und Schwellenwerte für Gentechnik-Anteile im Saatgut, analysiert die wichtigsten Argumente und erläutert neue Herausforderungen, die sich mit dem Einzug der neuen Gentechnik stellen.
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CasPR CRIS, bleib' uns vom Acker
Der Artikel von Stefi Clar (Dreschflegel/IG Saatgut) beleuchtet die Herausforderungen, die sich für die gentechnikfreie Saatgutarbeit angesichts der neuen gentechnischen Verfahren stellen.
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07.11.2024
Gentechnik in Bioreis aus Pakistan durch Feldversuche von 2002?
Bio-Basmatireis aus Pakistan, der über die Niederlande nach Deutschland kam, war mit Spuren von gentechnisch verändertem (gv) Reis verunreinigt. Wie der Infodienst Gentechnik berichtet, stammen die Spuren vermutlich von einem vor mehr als 20 Jahren einmalig in Pakistan zu Forschungszwecken freigesetzten Basmatireis B-307.
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23.09.2024
Gentechnik-Weizen wird global in immer mehr Ländern angebaut
In den USA wurde der gv-Weizen HB4 für den kommerziellen Anbau freigegeben. In Großbritannien hat das John Innes Centre seine ersten Feldversuche mit Crispr-Weizen geerntet. In der Schweiz wollen Wissenschaftler des staatlichen Agrarforschungszentrums Agroscope im Herbst einen selbst entwickelten gv-Weizen versuchsweise anbauen.
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17.04.2024
Saatgutüberwachung verstärken, Wahlfreiheit bei neuer Gentechnik sichern!
Pressemitteilung: In den Kontrollen von Saatgut auf GVO haben die Behörden 2023 in keiner der insgesamt 818 beprobten Partien Verunreinigungen nachgewiesen. Greenpeace, Bioland und IG Saatgut fordern, Saatgutkontrollen weiter zu verstärken und auch Verunreinigungen durch neue Gentechnik zu berücksichtigen.
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